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Was das Verhältnis von Bitcoin und Ethereum über den globalen Aktienmarkt verrät

Adrian Fritz, 21Shares

Welche Entwicklungen prägen den Krypto-Markt und haben langfristige Relevanz? Worauf sollten Krypto-Enthusiasten, -Anleger und -Besitzer aktuell achten? Das erläutert Adrian Fritz, Vice President und Global Head of Research des Krypto-ETP-Emittenten 21Shares, in seinem kompakten, wöchentlich erscheinenden Überblick.

Adrian Fritz, 21Shares

Die erste Septemberwoche steht ganz im Zeichen von Ethereum. Nach einem steilen Anstieg auf ein neues Rekordhoch bei knapp 4.956 US-Dollar kam es in den vergangenen Tagen zu einer deutlichen Korrektur. Der Kurs fiel zeitweise auf rund 4.300 Dollar, ein Rückgang von mehr als sieben Prozent innerhalb weniger Tage. Die Ursachen dafür liegen vor allem in Gewinnmitnahmen großer Marktteilnehmer, den sogenannten „Walen“. On-Chain-Daten zeigen, dass allein in den letzten zwei Wochen rund 430.000 ETH im Gegenwert von 1,8 Milliarden Dollar durch Verkäufe auf den Markt gebracht wurden. Trotz dieser kurzfristigen Rückschläge bleibt die strukturelle Nachfrage nach Ethereum hoch. Besonders relevant ist hier der Blick auf die börsengehandelten Produkte: Allein im August flossen über 1 Milliarde US-Dollar in die in den USA gelisteten Ethereum-Spot-ETFs. Diese Kapitalströme verdeutlichen, dass institutionelle Anleger Ethereum trotz aller Volatilität als langfristig attraktives Investment einstufen.

Bitcoin: Stabilität auf hohem Niveau

Während Ethereum stärker unter Druck stand, zeigte sich Bitcoin vergleichsweise stabil. Nach dem massiven Abverkauf Ende August, der den Kurs kurzfristig auf 109.000 Dollar drückte, bewegt sich die Leitwährung derzeit in einer Spanne zwischen 107.000 und 112.000 Dollar. Damit bleibt Bitcoin rund zehn Prozent unter seinem Mitte August erreichten Allzeithoch, ohne bislang weitere Rückschläge zu verzeichnen. Charttechnisch gilt die Zone um 110.000 Dollar als entscheidende Unterstützung. Ein Rückfall darunter könnte neue Abwärtsdynamik entfachen, während ein Ausbruch über 116.000 Dollar frisches Aufwärtspotenzial eröffnen würde.

Institutionelle Investoren halten ihre Positionen weitgehend, was sich auch in den stabilen Kapitalzuflüssen in die Bitcoin-ETPs von 21Shares und anderen Anbietern widerspiegelt.

Makrotreiber: ETH/BTC-Ratio als Signal für Risikobereitschaft

Ein zentrales Augenmerk liegt derzeit auf der ETH/BTC-Ratio – dem Verhältnis von Ethereum- zu Bitcoin-Kurs – und ihrer Aussagekraft: Steigt die Ratio, wie etwa bei der 130-prozentigen Erholung auf 0,043 im August 2025, entwickelt sich Ethereum stärker als Bitcoin, was historisch mit höherer Risikobereitschaft an den Finanzmärkten einhergeht. Fällt die Ratio hingegen, setzen Investoren verstärkt auf den als „sicherer“ geltenden Bitcoin. Ein möglicher Rückgang der Ratio, nach ihrem jüngsten Anstieg, könnte auf abnehmende Risikofreude hindeuten. Analysten wie Tom Essaye von Sevens Report Research warnen, dass ein längerfristiger Abwärtstrend die Kryptomärkte schwächen und Rücksetzer von zehn bis zwanzig Prozent im S&P 500 auslösen könnte. Eine Ausnahme bildeten 2023 und 2024, als Bitcoin Ethereum übertraf, ohne dass die Aktienmärkte schwächelten, was die aktuelle Entwicklung besonders beachtenswert macht. Damit wird deutlich: Krypto-Indizes wie die ETH/BTC-Ratio sind zu einem wichtigen Frühindikator für die Stimmung an den traditionellen Märkten geworden.

Eine weitere Kennzahl: Blick auf die Bitcoin Key Metrics

Die fundamentale Stärke des Bitcoin-Netzwerks lässt sich auch an zentralen On Cain-Indikatoren ablesen. Ein Blick auf die untenstehende Grafik zeigt, dass sowohl das tägliche Transaktionsvolumen als auch die Hashrate auf hohem Niveau verharren. Trotz der jüngsten Kursschwankungen bleibt die Nutzung des Netzwerks stabil, was ein Indikator für das Vertrauen der Marktteilnehmer ist. Besonders die konstant hohe Hashrate verdeutlicht, dass Miner weiterhin stark im Netzwerk engagiert sind und die Sicherheitsarchitektur von Bitcoin robust bleibt.

Fazit

Die erste Septemberwoche zeigt, wie ambivalent der Kryptomarkt derzeit ist: Kurzfristig dominieren Gewinnmitnahmen großer Marktteilnehmer und sorgen für Nervosität. Gleichzeitig sichern ETF-Zuflüsse und stabile Fundamentaldaten die mittelfristigen Perspektiven ab. Besonders spannend ist jedoch der Blick auf die ETH/BTC-Ratio. Ihr Rückgang signalisiert eine wachsende Vorsicht der Investoren – mit potenziellen Auswirkungen weit über den Kryptomarkt hinaus. Damit wird deutlich: Kryptowährungen und ihre Indizes sind längst mehr als Nischenphänomene, sie haben sich zu wichtigen Frühindikatoren für die Stimmung an den globalen Finanzmärkten entwickelt.

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Adrian Fritz

Adrian Fritz ist Global Head of Research und verantwortet bei 21Shares die Research-Abteilung des Krypto-ETP-Anbieters. Fritz ist zusammen mit seinem Team für die Bereitstellung von Einblicken in den Kryptomarkt zuständig, einschließlich der Bereiche DeFi, NFTs, Krypto-Infrastruktur und den Entwicklungen von Krypto im Kontext der globalen Wirtschafts- und Geopolitik. Er absolvierte ein Masterstudium an der HULT International Business School in San Francisco und begann seine Karriere als Stockbroker in New York. Bevor er zu 21Shares kam, war er unter anderem bei Signature Management Consultants SL in Barcelona und als Financial Analyst bei Cellnex Telecom in Zürich tätig.