Märkte Aktien
Japan: Weg frei für die Zinserhöhung
Naomi Fink, Amova AM
Die Ergebnisse der aktuellen Tankan-Umfrage in Japan haben sich gegenüber dem Vorquartal verbessert.
Naomi Fink, Amova AM
Die Hersteller beurteilten ihre Geschäftslage besser als im Juni und besser als prognostiziert. Besonders positiv ist die Stimmung in den Fertigungsbranchen der Technologie- und Halbleiter-Lieferkette, der Verteidigung und im Schwermaschinenbau. Diese Sektoren standen im Mittelpunkt globaler Investitionen. Noch auffälliger ist jedoch die starke Stimmung in fast allen dienstleistungsbezogenen Sektoren, einschließlich der IT-Dienstleistungen. Die jüngste Verbesserung der Stimmung im nicht-verarbeitenden Gewerbe im Vergleich zum verarbeitenden Gewerbe ist eine grundlegende Veränderung gegenüber den „verlorenen Jahrzehnten” Japans, in denen das exportorientierte verarbeitende Gewerbe in der Regel besser abschnitt als das nicht-verarbeitende.
Ein robustes nicht-produzierendes Gewerbe ist ein starkes Signal
Dienstleistungen und Löhne stehen in Zusammenhang miteinander, insbesondere angesichts des Arbeitskräftemangels in Japan. Die positive Stimmung im nicht-produzierenden Gewerbe ist ein Beleg dafür, dass sich die strukturelle Erholung Japans auf den Binnensektor ausweitet. Dies ist ein deutliches Signal für die Bank of Japan (BOJ), um die Stimulierungsmaßnahmen weiter zurückzufahren.
Die von den Unternehmen erwartete Aufwertung des JPY (auf 145,41 pro USD und 160,65 pro EUR) ist nicht nur für Exporteure akzeptabel, sondern möglicherweise auch für importorientierte Unternehmen mit Schwerpunkt auf dem Binnenmarkt von Vorteil.
Inländische Stimmung gleicht Unsicherheit im Ausland aus
Im Ausland zeigen sich einige Anzeichen einer Übernachfrage. Demgegenüber ist die Übernachfrage im nicht-verarbeitenden Gewerbe moderat. Eine solche Übernachfrage trägt zu einem „positiven Kreislauf” von Löhnen und Preisen bei.
Die langfristigen (5-Jahres-)Inflationserwartungen aller Unternehmen stiegen leicht auf ein deutlich über dem Ziel liegendes Niveau von 2,4 Prozent - ein Hinweis darauf, dass die Inflationserwartungen stabiler werden.
Obwohl die Gewinnaussichten durch die Unsicherheit im Zusammenhang mit den Zöllen getrübt sind, rechnen Unternehmen aller Größen und Branchen weiterhin mit einem Anstieg der Umsätze. Auch die Investitionspläne sind in allen Branchen unverändert stabil, wobei es Anzeichen für sehr geringe freie Produktionskapazitäten (und Kapazitätsengpässe im nicht-produzierenden Gewerbe) bei zunehmender Arbeitskräfteknappheit gibt.
Kleine Unternehmen investieren beschleunigt in Software
Die Pläne für Investitionen in Software, Forschung und Entwicklung sowie Sachanlagen bleiben stabil. Kleine Unternehmen prognostizieren gar ein noch schnelleres Tempo bei den Software-Investitionen als die großen Firmen. Dies ist ein Signal dafür, dass Unternehmen mit Personalmangel bedeutende Investitionen in produktivitätssteigernde Technologien tätigen, die ihnen helfen werden, trotz des Wettbewerbs um knappe Arbeitskräfte zu wachsen.
Naomi Fink
Naomi Fink ist Global Strategist bei Amova Asset Management. Amova AM ist ein globaler Asset Manager mit Sitz in Japan. Unsere Geschichte begann 1959 mit dem Ziel, Privatanleger und institutionelle Investoren weltweit dabei zu unterstützen, ihre finanziellen Ziele zu erreichen. Unsere über 200 Anlageexpertinnen und -experten managen eine breite Palette von Strategien mit einem verwalteten Vermögen von 260,3 Milliarden US-Dollar (konsolidert). Wir gestalten gemeinsam mit unseren Stakeholdern eine bessere Zukunft durch fortschrittliche Investmentlösungen. Amova Asset Management ist stolzes Mitglied der Sumitomo Mitsui Trust Group. Nikko Asset Management wurde mit Wirkung zum 1. September 2025 in Amova Asset Management umbenannt.