Märkte Aktien
Berkshire Hathaway - Woodstock für Kapitalisten
Thomas Rappold,
Warren Buffett ist bekannt für sein perfektes Timing! Rechtzeitig zur diesjährigen Hauptversammlung von Berkshire Hathaway erreichte die Aktie ein neues Allzeithoch.
Investment-Legende Warren Buffett
Der langfristige und nachhaltige Wertzuwachs von Berkshire ist beeindruckend: Die Aktie legte seit der Übernahme von Buffett vor 60 Jahren um sage und schreibe um das 40.000fache zu. Das entspricht einer beeindruckenden durchschnittlichen Rendite von 20 Prozent, während der S&P 500 lediglich zehn Prozent zulegen konnte.
Das Woodstock für Kapitalisten
Die als „Woodstock für Kapitalisten“ bekannte Hauptversammlung kann auch aus einem anderen Grund als historisch gewertet werden: Am Ende der legendären Frage- und Antwortrunde zwischen Aktionären und Warren Buffett gab er schnörkellos und ohne vorherige Absprache bekannt, dass er zum Ende des Jahres 2025 als CEO von Berkshire zurücktreten und Greg Abel platz machen wird. Buffett lobte Greg Abel als den viel besseren operativen Manager.
Er und sein Ende 2023 verstorbener kongenialer Kompagnon Charlie Munger pflegten bei der Führung des riesigen Konglomerats einen „Hands-on“ Ansatz, d.h. man überlies den einzelnen zugekauften Gesellschaften wie dem Schokoladenhersteller See’s Candies die operative Führung und war primär an den abgelieferten Dividenden für die Wiederanlage interessiert. Abel verdiente sich bei Buffett die Sporen mit dem Aufbau der wichtigen Ertragssäule Berkshire Hathaway Energy. Berkshire gehört in den USA zu den größten Investoren in alternative Energien und profitiert nun enorm durch den Bau neuer klimaneutraler Datencenter. Ein weiterer Hebel ist das unter der Marke Burlington Northern firmierende Eisenbahngeschäft. Im Wettbewerbsvergleich zu anderen US-Eisenbahnlinien kann Abel hier einiges an Profitabilität heben.
Volle Kassen
Buffett hinterlässt zudem für seine Nachfolger einen Cash-Berg von sage und schreibe 350 Mrd. Dollar. Kein anderes börsennotiertes Unternehmen verfügt über eine solche Kriegskasse. Eine wichtige Rolle dürften auch die beiden Berkshire Fondsmanager Ted Weschler und Todd Comps spielen. Sie sind seit mehr als zehn Jahren für kleinere Portfolien verantwortlich und haben Buffett auch den Kauf von Apple Aktien, die gewinnträchtigste Investition für Berkshire überhaupt, nahegelegt.
Die Anlagegrundsätze von Buffett sind und bleiben zeitlos: Sei gierig wenn andere ängstlich sind, sei ängstlich wenn andere gierig sind und kaufe den Dollar für 50 Cent.
Thomas Rappold
Thomas Rappold ist FinTech-Unternehmer, Investor und Buchautor (Silicon Valley Investing, Peter Thiel) und ein exzellenter Kenner der Technologieszene. Als CEO der Divizend.com GmbH haben er und sein Team die führende Plattform für die Rückerstattung ausländischer Quellensteuer entwickelt. Thomas Rappold gilt als Erfinder des „Value-Investing“ in Technologieaktien und hat die Bewertungskonzepte der erfolgreichsten Value-Investoren Warren Buffett und Charlie Munger (Berkshire Hathaway) auf den Tech-Sektor übertragen.